loftland
möbel loftraum
beschreibung wellness


auszug aus der entwurfsbeschreibung von scarchitekten

die ehemalige telefunken hauptverwaltung ist ein berliner baudenkmal und erinnert uns an menschliche lebens- und arbeitsweisen des vergangenen jahrhunderts.
der baukomplex ist ein werk des überragenden und weltoffenen siemensstadt-architekten hans hertlein.


die vorgefundene gebäudestruktur obliegt einer zeitlosen grundordnung die vor allen dingen eins bietet: ein unerschöpfliches füllhorn an varietät. das grundgerüst zeichnet sich aus durch einheitlichkeit, grosszügigkeit und klarheit: grosse konstruktionsweiten, riesige hallen, beeindruckende lichtfülle...

diese vorgefundenen grössenverhältnisse in ihrer unbewohntheit befruchten und erweitern tradierte wohnvorstellungen.
die historischen festlegungen beflügeln die phantasie und erschaffen eine neue identität von innen heraus.
der vorgefundene dimensionssprung leitet uns zu dem begriff: loft.

in diesen leerstehenden hallen, bildhaft loftland genannt, müssen um zu wohnen, dem eigentlichen wortsinn entsprechend, nur noch möbel hineingestellt werden.


diesem entwurfsgedanken folgend belassen wir weitläufige flächen und betrachten möblierungen, ausstattungen und einbauten als temporäre accessoires und verwenden sie auch als solche.
der entwurf strebt danach aus dem zusammenspiel funktionaler wohnwerkzeuge einen zeitgenössischen lebens- und arbeitsraum zu schaffen.
ist die halle aufwändiger gestaltet wird sie zum saal, zum atelier oder eben zum loft.

loftland bietet die möglichkeit der charakterisierung von raum anstatt funktion. die grosse gebäudetiefe ermöglicht es die funktionsräume so zu platzieren, dass ein hervorragend belichtetes fliessendes raumgefüge entsteht. somit entstehen flexible interpretationen anstatt fester definitionsvorgaben .

ziel ist die aufzeichnung der erinnerung und erfahrung des bewohners zu einer massgeschneiderten planfigur zu verschmelzen.


notwendige rückzugszellen sind mit den zentralen lofts vernischt oder verzahnt. diese wohnlofts folgen dem bedürfnis- und funktionswechsel im alltag.

raumzusammenhänge lassen sich nach bedarf öffnen oder schliessen.

wände können wahlweise fest eingebaut, als paravent, schieb- oder faltbar ausgeführt werden.

einzelne loftparzellen sind in den ebenen horizontal wie vertikal flexibel zusammenlegbare einheiten. geplante nasszellen stehen als kuben in den hallen. diese bieten gelegenheit durch wandelemente geschlossene zimmer abzuteilen oder natürlich zu belichten durch verbindung mit dem schlafbereich .
dieser wechsel zwischen funktionsmischung und -trennung erlaubt eine zeitgemässe interpretation von wohnerlebnis, zu einem modernen, praktikablen wie repräsentativen lebens- bzw. arbeitsraum.


die ehemalige telefunken hauptverwaltung bietet diesen gestaltungsspielraum und wird von uns als baustelle für zukunftsorientierte offene lebensformen in einem kollektiven zeitgeist interpretiert. diese kultur gilt es zu erhalten, zu pflegen und weiterzuentwickeln.

dagmar chrobok und joerg springer


das gebäudeensemble ist zeichen der industrialisierung und urbanisierung von berlin anfang des zwanzigsten jahrhunderts: zeichen für fortschritt, technik, wirtschaftsaufschwung, erfindungen und entwicklungen.
sie ist ein überliefertes historisches erbe der stadt, das entscheidend ihr wesen und die identität jeglicher nutzung bestimmt. telefunken baute seine hauptverwaltung für die ewigkeit. bautechnik und konstruktion stellen dies bis heute unter beweis.


die ehemaligen telefunkenwerke liegen unbeeindruckt von seinem heterogenen umfeld im berliner vorstadtgebilde wie eine eigene stadt.

eine stadt, die es zu bewahren und anzueignen gilt. eine stadt die einer oase gleich, beim betreten eine urplötzliche ruhe, unabhängigkeit und selbstgefälligkeit ausstrahlt.